Mittwoch, 27. Juni 2012
Ein kurzer Traum von einer perfekten Welt

Auch nach knapp 20 Jahren ist Clint Eastwoods Drama immer noch einer meiner Lieblingsfilme. Von der Kritik und auch vom Publikum relativ unbeachtet schuf Eastwood einen wunderbaren Film über die etwas andere Freundschaft.

Im Sommer 1963 rückt der Berufsverbrecher Butch Haynes (Kevin Costner) zusammen mit einem anderen Gauner aus dem Staatsgefängnis von Texas aus. Große Sympathie empfinden die beiden Flüchtigen allerdings nicht füreinander. Nachdem Sie einen achtjährigen Jungen entführt haben sind Sie auf der Flucht quer durch Texas.
Ihnen auf der Spur befindet sich der knallharte Ranger Garnett (Clint Eastwood), welcher unter anderem von der aufstrebenden FBI Agentin Sally Gerber (Laura Dern) unterstützt wird.

Zwischen Butch Haynes und dem kleinen Philip entwickelt sich während der Flucht ein familiäres Verhältnis was man beim Fluchtgefährten von Haynes nicht behaupten kann. Dieser ist skrupellos und schreckt dabei auch nicht vor einem Mord zurück. Genau das wird Ihm aber zum Verhängnis und Haynes setzt zusammen mit Philipp die Flucht als Duo fort.

Hier geht nicht die ganze Welt unter und keine Glitzervampire laufen durch die Gegend. Es stehen hier Attribute wie Freundschaft, Vertrauen und Menschlichkeit im Vordergrund.

Clint Eastwood gelang nach seinem Oscarerfolg ERBARMUNGSLOS ein Film der keinen kalt lässt. In teils wunderbaren Bildern erzählt uns Eastwood die anrührende und dramatische Geschichte einer sehr ungewöhnlichen Vater-Sohn-Beziehung. Der Zuschauer schmunzelt wenn Haynes mit dem kleinen Philip, der im Casparkostüm steckt, auf dem Dach durch Texas braust und Ihnen dabei der High Tech Anhänger der Verfolger entgegen kommt.

Man könnte fast glauben dass diese wunderbare Beziehung in einem großen Happy End endet. Doch dann kommt es trotzdem anders als man denkt.

Trotz des genialen DER MIT DEM WOLF TANZT stellt PERFECT WORLD für mich Costners beste schauspielerische Leistung dar. Eastwood entlockt dem Megastar eine überraschend sensible Darbietung des Gangsters Butch Haynes.
Costner verkörpert den Gauner wie es besser nicht hätte sein können, er spielt einen Bösewicht der eigentlich gar keiner ist.

Nun gibt es diesen kleinen aber feinen Film auch auf BLU RAY, doch leider gibt es hier wie auf der DVD auch viel Luft nach oben.
Wie wir es gewohnt sind, gibt es leider bei WARNER BROS. wie immer kein Wendecover. Leider verhält es sich beim Bonusmaterial ähnlich, auch hier sind wir von WARNER sehr oft enttäuscht worden. Es gibt mit Ausnahme des US-Trailers auch hier keine Extras.

Das Bild kann sich aber sehen lassen. Es ist scharf und detailreich. Die Landschaftsaufnahmen machen sich sehr gut in HD. Es gibt zwar hier auch noch Luft nach oben, aber das hat man auch schon schlechter gesehen. Der Ton liegt leider wieder nur in 2.0 wie auf der DVD vor, was sicher keine Offenbarung ist. Für Liebhaber des Films rechnet sich der Wechsel zur BLU RAY definitiv, da uns hier ein sehr ordentliches Bild geboten wird. Trotzdem hat die Scheibe noch sehr viel Luft nach oben. Schade dass WARNER hier nicht etwas mehr auf Qualität setzt.

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