Dienstag, 4. November 2008
Klasse Edition mit fadem Beigeschmack ....,



Als 1994 bekannt gegeben wurde das Pierce Brosnan in die Rolle des James Bond schlüpfen wird, war ich als großer Fan zutiefst verärgert, da mir Brosnan bis dato kein großer Begriff als Schauspieler war. Zuletzt war ich dann sehr enttäuscht als es zu Gewissheit wurde das Stirb an einem anderen Tag der letzte Bond mit Brosnan sein wird. Daher habe ich mich jetzt bei Daniel Craig einfach mal zurück gehalten und habe mich nicht dem allgemeinen Entsetzen der Fangemeinde angeschlossen.

Nun ging es am Starttag ins Kino und ich war aufgeregt wie meine Kinder zu Weihnachten. Regisseur Martin Campbell (GoldenEye) hatte bereits als dritter das Vergnügen Ian Flemmings ersten Bond Roman filmisch umzusetzen. Neben einer schwachen TV Verfilmung aus den fünfziger Jahren gibt es ja noch die in meinen Augen unterirdische Satire aus den sechzigern mit Peter Sellers und David Niven.

Der Film startet in schwarz weiss und zeigt wie 007 durch zwei Liquidierungen seine Lizenz zum Töten erhalten hat. Danach geht es in Sachen Action gleich in die Vollen und in einer rasanten Verfolgungsjagd auf Madagaskar bringt Bond einen kleinen Bombenleger zur Strecke und legt dabei auch eine Botschaft in Schutt und Asche. Kameras haben Bonds Vorgehen aufgezeichnet und die Presse verbreitet rücksichtslos die Falschmeldung das Bond einen Unschuldigen erschossen hat.
M verpasst ihm einen Microchip um auf dem laufenden zu bleiben wo sich ihr neuer Doppelnullagent gerade befindet.
In Uganda lernt währenddessen Steven Obanno, der Anführer einer Widerstandsarmee, den Bankier Le Chiffre (Mads Mikkelsen) kennen. Dieser bietet ihm an sein Geld, insgesamt 150 Millionen Dollar, zu waschen und mit drei großen Metallkoffern macht sich La Chiffre aus dem Staub. Bond reist in der Zwischenzeit ohne Auftrag von M auf die Bahamas und begegnet dort dem Gangster Alex Dimitiros von dem er dann in Glücksspiel auch den legendären Aston Martin gewinnt.
Bond folgt Dimitrios nach Miami und verhindert dort in letzter Sekunde einen Terroranschlag was Le Chiffre ein Vermögen an der Börse kostet.
Dieser befindet sich daraufhin in großen Geldnöten, den schließlich muss er ja noch immer 150 Millionen Dollar an einen ugandischen Widerstandskämpfer zurückzahlen. Le Chiffre veranstaltet in Montenegro im Casino Royale ein Pokerspiel für zehn Teilnehmer mit einen Mindesteinsatz von 10 Millionen Dollar. Unter Hilfe des dortigen Agenten Mathis (Giancarlo Giannini aus Hannibal) wird Bond dort einschleusst mit dem Auftag La Chiffre zu besiegen und somit in den Ruin zu treiben. Für das nötige Kleingeld sorgt Vesper Lynd (sexy Eva Green aus Königreich der Himmel) die für das britische Schatzamt tätig ist. Nachem Bond schon Millionen verloren hat kommt ihm CIA Agent Felix Leiter zu Hilfe und sorgt für finanzielle Unterstützung. Er schafft es schließlich die Pokerpartie für sich zu entscheiden doch da hat er die Rechnung ohne La Chiffre gemacht, den der gibt nicht so schnell auf und ......

Casino Royale holt den britischen Geheimagenten wieder auf den Boden der Tatsachen und nach dem doch sehr übertriebenen Stirb an einem anderen Tag, wobei natürlich vor allem der unsichtbare Aston Martin V12 ein Dorn im Auge war, kehrt Bond zurück zu seinen Wurzeln. Dabei war es sicher auch sehr hilfreich die Titelrolle neu zu besetzen und Daniel Craig ist ein großartiger Bond. Der Film verzichtet auf den technischen Schnickschnack der letzten Filme und setzt auf knallharte Action, exotische Schauplätze, gute Darsteller und eine Prise Humor und Selbstironie. Die Action des Films ist definitiv das Härteste in all den Jahren Bond und die Schauplätze des Films sind wie immer wunderschön gewählt wobei gesagt sei das sich Regisseur Martin Cambell sehr an die literarische Vorlage hält.

Craig interpretiert Bond mit extremer Härte aber auch Charme und dabei besitzt er einen Sinn für Humor der sich aber unterscheidet vom Wortwitz eines Roger Moore und auch nicht mit den coolen Sprüchen des Gentleman Pierce Brosnan zu vergleichen ist. Er wirkt selbstironisch und das merkt man als er im Casino seinen Wodka Martini bestellt und auf die Frage ob er Ihn geschüttelt oder gerührt möchte antwortet er nur: Sehe ich so aus als ob mich das interessiert. Martin Campbell schafft es ein neues Zeitalter für 007 einzuläuten und liefert einen der realistischsten Bonds aller Zeiten ab. Das Daniel Craig ein guter Schauspieler ist hat er für mich schon vor kurzem in Steven Spielbergs München oder vor einigen Jahren in Road to Perdition bewiesen.
Mit Ihm braucht einen um die Zukunft von Bond nicht bange werden und es bleibt zu hoffen das man diesen großartigen Neuanfang auch entprechend fortsetzt.
Eva Green als Bond Girl ist eine Augenweide in der Tradition der 007-Filme und Ihre Rolle der Vesper Lynd liefert auch die Erklärung für Bonds zukünftigen Umgang mit den Frauen. Ich als Fan bekam natürlich auch Gänsehaut als er das erste mal sagte: Mein Name ist Bond, James Bond, und diese Szene lässt sehr lange auf sich warten.
Der einzig kleine Kritikpunkt an einem ansonsten perfekten Action und großartigen James Bond Film ist der Schluss der ein klein wenig zu sehr in die Länge gezogen wurde, aber dafür entschädigt der Rest umso mehr. Allen die im Vorfeld nicht an Kritik gespart haben und sogar zum Kinoboykott aufgerufen haben sei gesagt, schämt Euch. Den jeder hat seine Chance verdient und Daniel Craig hat seine perfekt genutzt.

Nach der leider etwas schwachen Doppel DVD wo es nur eine Doku zum Thema Craig wird Bond und eine Doku zu den Bondgirls gab ist diese neue Edition nun eine Offenbarung für den Fan. Leider muss man sich fragen warum das nicht gleich so geht. Jetzt gibt es ein richtig gutes Making Of, Geschnitte Szenen, Interviews, und einiges mehr. SO sollte eine gute DVD aussehen, leider bleibt der Beigeschmack das es diese großartige Edition erst jetzt pünktlich zum Start von Bond Nummer 22 gibt.

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Herzlich Willkommen,
hallo lieber Daniel,
ich traue meinen Augen kaum wie schnell das nun doch mit dem Registrieren und dem Bloggen hier geklappt hat.
Hurra! kann dich da nur sagen und natürlich Herzlich Willkommen in Kleinbloggersdorf

Viele Grüße
Woodstock, Lady

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